Montag, Mai 22, 2006

Sind streikende Ärzte Mörder?

Rechtlich betrachtet sicher nicht. Obwohl einige Merkmale des Mord-Begriffs auf streikende Ärzte übertragbar sind.
§ 211 (2) StGB sagt zu Mord:
Mörder ist,
wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.

Nun stelle ich mir vor, daß nur ein einziger Patient vorzeitig ableben muß, weil ein paar Ärzte meinen, eine Gehaltserhöhung von 30% durch Streiks durchsetzen zu müssen. Damit dürfte Tatbestand der Habgier auf jeden Fall erfüllt sein. Natürlich wird man keinem Arzt Heimtücke oder Grausamkeit nachweisen können und damit fällt der Vorwurf des Mordes aus rechtlicher Sicht auch schon. Unter rein moralischen Gesichtspunkten betrachte ich das allerdings etwas anders. Ich frage mich, wie ein Arzt mit dem Gefühl umgeht, zu wissen, daß ein Mensch gestorben ist, weil er pfeifend und Plakate tragend durch die Stadt gezogen ist.

Mir ist klar, daß der Titel und die Einführung dieses Postings recht provokativ sind. Ich erwarte aber, daß die streikenden Ärzte sich auch mal wieder auf das besinnen, weshalb sie diesen Beruf gewählt haben. Vielleicht sollte jeder streikende Arzt sich einfach nochmal 5 Minuten Zeit nehmen (die haben sie ja jetzt...) und sich den Hippokratischen Eid bzw. das Genfer Gelöbnis zu Gemüte führen.
So heißt es unter anderem dort:

Ich werde meinen Beruf gewissenhaft und würdig ausüben...
Die Gesundheit meines Patienten wird meine erste Sorge sein...
Ich werde das menschliche Leben von der Empfängnis an bedingungslos achten...

Nirgendwo konnte ich einen Zusatz lesen, der so ähnlich lautete wie :

... nur solange das Geld stimmt...

Ich kann verstehen, daß einige Ärzte mit ihrer beruflichen und finanziellen Situation nicht zufrieden sind. Dies rechtfertigt aber m. E. nicht, daß auch nur ein einziger Patient länger leiden muß oder aufgrund einer verschlechterten Versorgung nur einen einzigen Tag früher verstirbt.

Raser und Drängler auf deutschen Autobahnen

Wer kennt sie nicht, die ständigen Drängler und Raser auf unseren Autobahnen. Sicherlich hat jeder eine Geschichte über diese "Verrückten" zu erzählen. Nicht das ich ich ein Kind von Traurigkeit wäre, wo es geht bin ich auch gerne mit 200 und mehr km/h unterwegs, aber Drängler sind m. E. eine Katastrophe für unseren Straßenverkehr. Ich kann zwar deren "Anliegen" verstehen, aber die Gefahren denen sie sich und anderen aussetzen wiegen eine minimale Zeitersparnis einfach nicht auf. Natürlich nervt auch mich die ständig steigende Verkehrsdichte, rechte Fahrbahnen die mit unzähligen LKW´s verstopft sind und Verkehrsteilnehmer die mit stoischer Ruhe die linke Fahrbahn blockieren, weil sie glauben sie wären der Nabel der Welt. Aber nichts davon entschuldigt die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer!
Das die Bundesregierung nun allerdings die Bußgeldandrohungen weiter in die Höhe schrauben will, bringt m.E. garnichts. Solange nicht auch entsprechend kontrolliert wird, sind solche Maßnahmen zum Scheitern verurteilt. Wir brauchen keine höheren Strafen, sondern Kontrollen, die die bestehen Regelungen effektiv umsetzen.
Lösungen für einen verbesserten Verkehrsfluss liegen nicht in Bußgeldkatalogen, sondern in einem Ausbau unseres Straßennetzes und einer wettbewerbsorientierten Förderung des Schienenverkehres.